Das Fax gerät hat eine sehr lange und interessante Geschichte. Seit über 175 Jahren ist das Faxgerät ein zuverlässiges Kommunikationsmittel – auch im 21. Jahrhundert.
Aber wie viel wissen Sie wirklich über Fax geräte? Wissen Sie, warum sie erfunden wurden oder wie sie überhaupt funktionierten? Wir haben uns mit der Geschichte des Faxgeräts beschäftigt und präsentieren Ihnen 10 spannende Fakten über Fax, die Sie vielleicht noch nicht kannten.
Was wir heute als Faxgerät bezeichnen, hat sich seit seiner ersten Erfindung durch den schottischen Uhrmacher Alexander Bain im Jahr 1843 stark verändert. Es wurde als weltweit erstes „elektro-chemisches Kopier-Telegraphengerät“ patentiert, zur „Verbesserung der Erzeugung und Regulierung elektrischer Ströme sowie von elektrischen Uhren, Druck- und Signaltelegrafen“.
Bains Faxgerät bestand aus einer Kombination von Uhrwerk- und Telegrafenteilen. Es funktionierte, indem es eine flache Metalloberfläche mit einem an einem Pendel befestigten Schreibstift abtastete. Der Schreibstift nahm dabei Bilder von der Metalloberfläche auf.
Das Telefon hingegen wurde erst 1876 erfunden – also über 30 Jahre später!
Frederick Bakewell verbesserte Bains Erfindung und entwickelte den „Bildtelegraphen“, der synchronisierte rotierende Zylinder verwendete. Mit diesem Gerät wurde 1847 die erste Faxnachricht übertragen. Ein Exemplar dieser frühen Faxübertragung ist heute im Institution of Engineering and Technology (IET) in London ausgestellt.
In Deutschland wurde das Faxgerät ab 1979 durch die Deutsche Bundespost eingeführt und in den 1980er-Jahren zunehmend im geschäftlichen Alltag etabliert. Dabei war es insbesondere in Behörden, Kanzleien und medizinischen Einrichtungen weit verbreitet – ein Trend, der sich bis heute in vielen Bereichen fortsetzt.
1924 erfand Richard Ranger das erste drahtlose Radiofaxgerät, den Photoradiogramm. Mit diesem Gerät wurde ein Bild von Präsident Calvin Coolidge von New York nach London gesendet. Als Antwort wurde ein Bild des britischen Premierministers Stanley Baldwin zurück nach New York gefaxt. Bereits 1902 gelang es jedoch dem deutschen Physiker Arthur Korn, über Telefonleitungen Fotos zu übertragen – ein bedeutender Meilenstein auf dem Weg zur heutigen Faxtechnologie. Korn nutzte dazu eine Methode mit photoelektrischer Abtastung und galvanischer Übertragung. In Deutschland wurden Faxgeräte zudem zunächst auch „Fernkopierer“ genannt – ein Begriff, der in den Anfangszeiten der Technologie gebräuchlich war.
Der Unternehmer Hank Magnuski entwickelte 1985 die PC-zu-Fax-Technologie und gründete die Firma GammaLink, um diese zu vermarkten. Das erste Produkt, die GammaFax-Karte, ermöglichte es Computern, direkt mit Faxgeräten zu kommunizieren.
Trotz moderner Kommunikationsmittel sind Faxgeräte in vielen Branchen weiterhin im Einsatz. Insbesondere in Deutschland nutzen Behörden und Unternehmen Faxgeräte für den Versand wichtiger Dokumente. Online-Faxdienste ermöglichen es heute, Faxe ohne physisches Faxgerät über das Internet zu senden und zu empfangen. In Deutschland haben Faxnachrichten in vielen Fällen bis heute eine rechtliche Beweiskraft, beispielsweise beim Versenden von Verträgen oder Kündigungen. In bestimmten Verfahren gelten sie sogar als gleichwertig mit unterschriebenen Dokumenten auf Papier.
1843 – Alexander Bain erfindet den ersten mechanischen Kopiertelegrafen
1847 – Frederick Bakewell entwickelt den Bildtelegraphen
1880 – Shelford Bidwell erfindet den Scanning Phototelegraph
1902 – Der deutsche Physiker Arthur Korn überträgt erstmals Bilder elektrisch über Telefonleitungen
1924 – Richard Ranger sendet das erste Bild per Funkfax
1966 – Xerox bringt das erste kommerzielle Faxgerät auf den Markt
1979 – Offizielle Einführung des Faxdienstes durch die Deutsche Bundespost
1985 – Hank Magnuski entwickelt die erste PC-zu-Fax-Technologie
2025 – Faxgeräte sind weiterhin in vielen deutschen Behörden und Unternehmen im Einsatz